Fußball und Eiskunstlauf – Ghostwriter Edgar Fuchs
Edgar Fuchs wurde im April 1941 in Weiden in der Oberpfalz geboren. Mit 20 Jahren startete er seine Journalistenkarriere als Volontär bei den Oberpfälzer Nachrichten. Schon mit 31 Jahren war er Chefredakteur der Münchener Abendzeitung und erlebte so 1972 die dortigen Olympischen Spiele hautnah mit. Weitere Stationen waren für ihn der Ressortleiter- und Cheftexterposten bei der Zeitschrift Bunte, Chefredakteur bei Gala und Sport-Bild. Seit 2020 konzentriert er sich wieder auf seine Tätigkeit als Autor, die er auch während seiner Zeit bei der Bunten ausübte.
Schreiben für andere
Als Sportjournalist stand er vielen Sportlern sehr nahe, war mit ihnen per Du und lernte sie auf eine Weise kennen, die dem normalen Fan immer verborgen bleiben wird. Franz Beckenbauer stand ihm schon immer sehr nahe, Fuchs und Beckenbauer gehören zur selben Generation, und als Chefredakteur der Abendzeitung hatte er immer wieder Kontakt zu ihm.
Was lag also näher, als dass sich diese beiden Freunde zusammentaten, als es darum ging, dass Beckenbauer sein bisheriges Leben in einem Buch erzählen wollte?
Franz Beckenbauer
Das Buch Ich – Wie es wirklich war, das Edgar Fuchs nach den Unterhaltungen und mit seinem Wissen über den Kaiser, wie Beckenbauer von Teamkollegen und Fans seit den 1960er-Jahren genannt wird, geschrieben hat, stand 1992 auf der Jahresbestseller-Liste des Spiegels. Fuchs erinnert sich, dass es für ihn recht leicht war, dieses Buch zu schreiben, weil er den Kaiser da schon über dreißig Jahre kannte. Vieles von dem, was er in der Biografie verwertete, war ihm lange bekannt, das andere fügte Beckenbauer nach bestem Wissen und Gewissen zu.
Die Feier, auf der die beiden das Buch präsentierten, würde heute wahrscheinlich anders ablaufen, denn damals kannte man noch nicht die großartigen Möglichkeiten, die das Internet und der Online-Versandhandel heute bieten. So könnte man heute eine Torte mit einem Foto des Buches oder des Kaisers bei deinetorte.de oder gar leckere fußball torten bestellen, die termingerecht und gekühlt geliefert werden und sich – sollte wider Erwarten etwas übrig bleiben – gut einige Tage im Kühlschrank aufbewahren lassen. Ob große oder kleine Fußballfans, mit einer solchen Torte liegt man immer richtig!
Edgar Fuchs merkte bei der Arbeit mit Beckenbauer, wie er später erzählte, dass es anstrengend ist, sich über einen so langen Zeitraum fast ausschließlich mit dem Leben einer Person zu beschäftigen. Aber das hielt ihn nicht davon ab, eine weitere Biografie zu schreiben. Er blieb zwar beim Sport, wagte sich aber aufs Eis und arbeite mit Katarina Witt, der ehemaligen Eiskunstläuferin.
Kati Witt
Eine Torte für die Präsentation des Buches Meine Jahre zwischen Pflicht und Kür, das 1994 erschien, wäre wahrscheinlich weiß und zwei- oder dreistöckig und hätte als Krönung ein kleines Paar Schlittschuhe oder gar eine Eiskunstläuferin auf ihrer obersten Schicht. Auch wenn Fuchs schon eine Biografie, die das Publikum gut angenommen hatte, verfasst hatte, war es dieses Mal etwas anderes, denn er kannte Witt nicht so, wie er Beckenbauer gekannt hatte. Aber bei beiden Biografien wurde ihm klar, dass das, was die Personen erlebt und das, was Außenstehende, also auch er, dabei gesehen hatten, sowieso nie ganz übereinander zu legen war. Und das, was letztlich geschrieben wurde, war eine dritte Version.
Aber so ist das bei Biografien und beim Ghostwriting: Man schreibt nicht für sich, sondern für andere. Und dann muss man manchmal auch schreiben, was einem selbst nicht so stimmig scheint.
Heute ist Fuchs im Ruhestand und schreibt, was er will. Das Ghostwriting überlässt er den Jüngeren.